Brandanschlag auf Bielefelder Moschee – Wir fordern das Brechen des Schweigens und eine lückenlose Aufklärung

Von | 18. August 2014

Vor genau einer Woche gab es einen Brandanschlag auf die Moschee an der Detmolder Straße in Bielefeld. Dabei wurden mehrere Korane angezündet und im Gebetsraum verteilt. Hierbei handelt es sich ohne jeden Zweifel um einen Brandanschlag. Der Brand wurde vorsätzlich gelegt. Technische Defekte etc. sind völlig ausgeschlossen. Es ist also eindeutig ein Anschlag. Nur der/die Täter sind unbekannt. Dass Korane verbrannt und im Gebetsraum verteilt wurden, zeigt zudem eine bestimmte Handschrift. Ziel war es größtmöglichen Schaden anzurichten und Angst zu schüren.

Trotz dessen spekulieren die Ermittler, dass der Brand nur eine Ablenkung eines einfachen Einbrechers sei. Der Einbrecher hätte vor Wut, da er nur wenig Geld in der Moschee fand, versucht, die Moschee anzustecken. Die Ermittler stufen demnach diese Wahrscheinlichkeit höher als das eigentliche Ziel, einen Brand an der Moschee zu legen und beim Rausgehen noch Geld mitgenommen wurden. Zumal wohl auch jedem Einbrecher klar sein sollte, dass in einem Gebetsraum keine Kasse vorhanden ist.

Weiterhin gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um keine fremdenfeindliche Tat handelt. Mit anderen Worten, dass Verbrennen der Korane und Verteilung dieser im Gebetsraum, um die ganze Moschee in Brand zu setzen, sei keine fremdenfeindliche Tat. Im Angesicht der NSU Skandale ist diese Vorgehensweise für uns unverständlich.

Was die Moscheegemeinde vor Ort ebenfalls zu tiefst enttäuscht, ist die Tatsache, dass nun schon 7 Tage vergangen sind, und bisher nicht einmal eine Handvoll Solidaritätsbekunden mit der Gemeinde vorliegen.Die Muslime vor Ort sind daher besorgt, dass dieses Schweigen die Täter für weitere Taten motiviert. Jeder Rassismus, jede Fremdenfeindlichkeit kommt nur zu Stande, wenn die Mehrheit schweigt. Genau das macht der Gemeinde Angst. Sie fühlen sich allein gelassen.

Die Muslime in Bielefeld haben sich stets von allen möglichen Radikalen, für die das Adjektiv muslimisch (miss)gebraucht wurde, distanziert. Und das überall auf der Welt. Daher ist es umso tragischer, dass vor der eigenen Haustür, nur Wenige Seite an Seite mit den Muslimen stehen. Der Dachverein der Moscheegemeinden in Bielefeld BIG fordert nun einerseits, dass dieses Schweigen gebrochen wird und für das Thema sensibilisiert wird. Andererseits fordern wir eine lückenlose, schnelle und gesicherte Aufklärung, so dass keine Fragenzeichen übrig bleiben und die Muslime vor Ort nicht besorgt sein müssen.

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman A. Mazyek, wird gemeinsam mit dem Vorsitzenden des BIG, Cemil Sahinöz, die Moschee am Dienstag, den 19.08.2014 um 14.30 Uhr besuchen.

 

 

 

 

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