Was bedeutet das Wort „Islam“?
Islam bedeutet Frieden machen und Hingabe. Frieden machen heißt, daß der Gläubige mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll. Hingabe drückt sich in der Annahme des Willens Gottes aus. Der Muslim erlangt mit dem Islam Frieden durch die Hingabe an Gottes Willen.
Im Koran, der heiligen Schrift der Muslime, sagt Gott selbst, daß Er den Islam für die Menschen als Religion erwählt hat: „…Heute habe ich für euch eure Religion vollständig gemacht, und Ich habe Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Religion gemacht… “ (Koran 5:3).
Die abendländische Bezeichnung „Mohammedaner“ lehnen die Muslime ab, da Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm)* als Prophet der Überbringer der Botschaft des Islam war, Gott allein aber anbetungswürdig ist.
Wer ist „Allah“?
Allah ist das arabische Wort für „der eine Gott“ und nicht der Name eines privaten Gottes der Muslime. Allah ist der einzige zu Recht angebetete und verehrte Schöpfer des Universums; auch arabische Christen nennen Gott Allah. Er schuf die Menschen und zeigte ihnen durch seine Offenbarung den besten Weg für sie im Diesseits, damit sie im Jenseits nicht eine Strafe erleiden.
Muhammad wurde um das Jahr 570 n.Chr. in der Stadt Mekka in Arabien als Mitglied eines angesehenen Stammes geboren. Seine Vorfahren gehen auf den Propheten Ismael, den Sohn Abrahams, zurück. Muhammads Vater starb vor dessen Geburt und seine Mutter, als er sechs Jahre alt war. Er besuchte keine Schule, sondern wurde – wie in jenen Tagen üblich – von einer Amme aufgezogen und später von seinem Großvater und seinem Onkel aufgenommen und erzogen. Von seiner Jugend an war er als rechtschaffener Mensch bekannt. Ungefähr im Alter von vierzig Jahren schien ihm der Engel Gabriel in jener Höhle, in der er zu meditieren pflegte, und offenbarte ihm, daß er ein Prophet Gottes sei. Die folgenden Offenbarungen Gottes wurden in einem Zeitraum von 23 Jahren herabgesandt und später in Buchform zusammengetragen. Dieses Buch, der Koran, ist für Muslime die letzte und abschließende Offenbarung Gottes. Der Koran ist unverändert und in seiner Originalform erhalten; er bestätigt die Thora, die Psalmen und das Evangelium.
Beten die Muslime Muhammad an?
Nein. Die Muslime beten weder Muhammad noch irgendeinen anderen Propheten an. Die Muslime erkennen alle früheren Propheten an, so Adam, Noah, Abraham, David, Salomo, Moses, Jesus und alle anderen (Friede sei mit ihnen allen). Die Muslime glauben, daß Muhammad das Siegel der Propheten war, d.h. der letzte der Gesandten Allahs. Sie glauben, daß allein Gott und nicht irgendein menschliches Wesen angebetet werden darf.
Was sagen die Muslime über Jesus?
Die Muslime achten Jesus (Friede sei auf ihm) und seine Mutter Maria sehr. Der Koran berichtet uns, daß Jesus durch ein Wunder ohne Vater geboren wurde. „Das Gleichnis von Isa ist ja bei Allah wie das Gleichnis von Adam, Er schuf ihn aus Erdreich, dann spach Er zu Ihm: Sei!, und er war.“ (Koran 3:59). Er vollbrachte mit Gottes Hilfe als Prophet viele Wunder, unter anderem konnte er gleich nach seiner Geburt sprechen, um seine Mutter zu verteidigen und ihre Frömmigkeit zu bestätigen. Gott gab ihm noch andere Fähigkeiten wie z.B. das Heilen von Blinden und Kranken, das Wiedererwecken von Toten, das Formen eines lebendigen Vogels aus Ton und das Wichtigste: Er gab ihm eine Botschaft an die Menschen. Diese Wunder, die ihm Gott gab, bestätigten ihn als Propheten. Er wurde nicht gekreuzigt, sondern in den Himmel erhoben (Koran 3:54-55). Die Sure Maryam (19) beschreibt die Wunder Jesu in den Versen 27-34.
Was sind die grundlegenden Pflichten eines Muslims?
Der Islam basiert auf fünf Säulen, aus denen sich die Pflichten ergeben. Diese sind:
1) Das Bezeugen (schahada), daß es nur Einen Gott gibt und daß Muhammad Sein
Gesandter ist.
2) Das Gebet (salah), das fünfmal am Tag vorgeschrieben ist.
3) Das Fasten (siyam), welches im Monat Ramadan durchgeführt wird.
4) Die Armensteuer (zakat), die eine Pflichtabgabe für gute Zwecke vom Vermögen der
Wohlhabenden ist.
5) Die Wallfahrt nach Mekka (hadsch), welche jeder Muslim, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, mindestens einmal im Leben verrichten muß.
Welche Rolle spielen Gottesdienste im Islam ?
Der Zweck der Gottesdienste im Islam ist es, sich der Gegenwart Gottes bewußt zu werden. Der Gottesdienst, sei es nun das Gebet, das Fasten oder die Armenabgabe, ist ein Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, Gottes Wohlgefallen zu erlangen.
Wenn jemand in seinen Gedanken und in seinem Handeln im Bewußtsein Gottes lebt, dann kann er sowohl im Diesseits als auch im Jenseits auf Seine Wohltaten hoffen.
Welche Feiertage kennt der Islam?
Mit dem Id-ul Fitr (Fest des Fastenbrechens, türkisch: Ramazan bayramî) endet die Fastenzeit im Monat Ramadan. Dieses Fest feiern die Muslime mit einem öffentlichen Gebet, besonderem Essen und gegenseitigen Besuchen und Geschenken. Das Id-ul Adha (Opferfest, türkisch: Kurban bayramî) findet gegen Ende der Hadsch, also der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka statt.
Welche Inhalte werden in der Religionslehre in den Moscheen vermittelt?
Die Unterrichtsinhalte sind: die Koranrezitation, das Auswendiglernen von Koransuren für das Gebet und die allgemeine Islamische Lehre (die fünf Säulen des Islam, Gebete, Gebetszeiten u.a.m.).
Wie viele Schüler besuchen das Angebot der Religionslehre in den Moscheen?
Die Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Sie hängt natürlich in erster Linie von der Gesamtzahl der Muslime vor Ort und von der Anzahl der regelmäßigen Besucher der Moschee ab.