Immer wieder gibt es Beschwerden oder Gerüchte über Freikirchen und Moscheen, was die Beachtung der Pandemie-Einschränkungen betrifft. Die Realität sieht jedoch offensichtlich anders aus.
Bielefeld. Freikirchen und zum Teil auch Moscheen stehen immer mal wieder im Verdacht, Einschränkungen der Corona-Schutzverordnung zu missachten. Befeuert wird diese Wahrnehmung von Berichten aus anderen Orten über Kirchenräumungen oder Mehrfachansteckungen mit dem Coronavirus bei Gottesdienstbesuchen. Auch das Bielefelder Ordnungsamt berichtet von „immer wieder eingehenden Beschwerden, meist von Nachbarn“. Die Realität sieht jedoch anders aus.
„Hinsichtlich Verstöße gab es bei Kirchen und Religionsgemeinschaften keine Auffälligkeiten“, teilt das Ordnungsamt mit. Bei „Überprüfungen durch den Außendienst haben sich die Beschwerden bisher als unbegründet erwiesen“, heißt es.
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Robert Alich ist erfreut über den reibungslosen Ablauf der Gebete im Islamischen Zentrum an der August-Bebel-Straße. Der Vorsitzende der Gemeinde sagt, „alles klappt sehr gut und die Besucher halten sich sehr genau daran“.
Wer in der Moschee beten möchte, muss sich vorab anmelden, bekommt einen Platz zugewiesen, betet und geht danach unmittelbar wieder. „Die Anfragen sind zahlreich, freitags machen wir auch mal drei Durchgänge“, sagt Alich. Bis zu 55 Teilnehmer sind möglich, Begegnungen werden dabei vermieden. Das Prinzip gelte auch für zwei weitere Moscheen, die mit dem Islamischen Zentrum eng verbunden sind.
Andere islamische Vereine achten ebenso auf die Gebote. „Sie werden von den Moschee-Besuchern gut angenommen und eingehalten“, teilt Shkumbin Berisha, Pressesprecher der Islamischen Gemeinden Bielefelds, mit. „Größere Vorkommnisse in Bezug auf Corona sind bisher nicht aufgetreten, was uns sehr erfreut und zeigt, dass die Maßnahmen wirken“, ergänzt er.
Neue Westfälische, 08.04.2021