Kein Platz für Antisemitismus in unseren Reihen

Von | 28. Mai 2024

Kein Platz für Antisemitismus in unseren Reihen

Wir nehmen als Bündnis Islamische Gemeinden in Bielefeld Stellung zu dem bedauerlichen Vorfall in der Jöllenbecker Gemeinde. Antisemitismus wird in unseren Reihen nicht geduldet und widerspricht unserem religiösen Selbstverständnis sowie unseren Satzungsprinzipien.

Unser Bündnis umfasst alle Moscheen und muslimischen Einrichtungen in Bielefeld, in denen sich zahlreiche Menschen engagieren. Angesichts der Vielzahl ehrenamtlicher Akteure ist es uns als ehrenamtlicher Vorstand jedoch nicht immer möglich, jedes Profil in den diversen sozialen Medien stetig zu kontrollieren.

Das jüngste Posting auf der Facebook-Seite der Jöllenbeck Fatih Moschee ist inakzeptabel. Nach Bekanntwerden des Posts haben wir unverzüglich den Vorstand der Moscheegemeinde kontaktiert und es wurden nach einem kritischen Gespräch sofortige Konsequenzen gezogen: Die für den Post verantwortliche Person wurde aus dem Vorstand entlassen. Es ist unmissverständlich klarzustellen, dass dieser widerliche Post ein Fehltritt ist und keinesfalls die Meinung des Gemeindevorstands oder der Gemeinde widerspiegelt.
Dieses Fehlverhalten ist nicht zu rechtfertigen und widerspricht den Prinzipien, für die wir stehen.

Wir betonen, dass der Entlassungsvorgang nicht das Ende der Aufarbeitung bedeutet.
Wir entwickeln weiterhin Strategien zur nachhaltigen Aufklärung gegen Antisemitismus und jegliche Form von Menschenfeindlichkeit, um eine Signalwirkung in unsere Gemeinden zu senden. In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, in einem konstruktiven Dialog mit den relevanten politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren vor Ort gemeinsame Strategien zu entwickeln und umzusetzen.

Wir lehnen Stellvertreterdebatten jeglicher Art in unseren Gemeinden ab. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass insbesondere Mitglieder mit repräsentativen Aufgaben eine Vorbildfunktion einnehmen und zur Aufklärung beitragen. Trotz des Fehlverhaltens eines Einzelnen darf jedoch nicht die gesamte Glaubensgemeinschaft oder die vielen ehrenamtlichen Akteure diffamiert und stigmatisiert werden. Denn sie leisten wertvolle Arbeit als Brückenbauer und Ansprechpartner für den Islam in Bielefeld.

Eine permanente Stigmatisierung und Ausgrenzung sind hierbei hinderlich. Wir möchten auch zukünftig auf Augenhöhe konstruktive Gespräche führen, um unsere Defizite zu beheben und ein friedvolles Miteinander zu gestalten.

Wir sind entschlossen, durch Aufklärung, Dialog und Zusammenarbeit eine Zukunft zu gestalten, in der Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und andere Formen der Menschenfeindlichkeit keinen Platz haben.
Unser Engagement für eine offene und tolerante Gesellschaft bleibt unerschütterlich, und wir rufen alle gesellschaftlichen Kräfte dazu auf, uns in diesem Bestreben zu unterstützen.